Erstes gemeinsames Konzert der Musikfreunde aus Hangard und Münchwies. Sie sind eine Spielgemeinschaft eingegangen.
Text und Foto: Heinz Bier, Saarbrücker Zeitung vom 23.4.2024
Die Premiere ist vollauf gelungen, und sie hat Lust gemacht auf mehr. Nachdem sich sowohl der Verein der Musikfreunde Hangard als auch der Verein der Musikfreunde Münchwies darauf verständigt haben, eine musikalische Spielgemeinschaft einzugehen, hat am Samstag in der Münchwieser Mehrzweckhalle das erste gemeinsame Konzert beider Orchester stattgefunden.
Sarah Holzer, die das Premierenkonzert locker moderierte, erinnerte zu Beginn an die Vorgeschichte der Kooperation, die auf Initiative des Kulturvereins Neunkirchen zustande gekommen war. Den Vorsitzenden Frank Lemmes begrüßte sie ebenso wie Oberbürgermeister Jörg Aumann, Bürgermeisterin Lisa Hensler und Thomas Hans als Beigeordneten der Stadt sowie Ortsvorsteher Tobias Wolfanger. „Scheen, dass ihr all do senn“, galt ihr Willkommensgruß auch den übrigen Besuchern in der gut besetzten Mehrzweckhalle.
Das Orchester mit 40 Musikerinnen und Musikern stand unter der Leitung des Münchwieser Dirigenten Moritz Guth, der in der Probenphase von seinem Hangarder Kollegen Michael Christmann unterstützt wurde. Ein großes Lob gab es schon vor den ersten Instrumententönen von einem, der es beurteilen kann. „Die Zusammenarbeit hat sich bis jetzt bewährt“, bestätigte Andreas Hennes, mit bald 82 Jahren der älteste Musiker auf der Bühne. Klar ist aber: Beide Orchester werden in nächster Zeit ihre Selbstständigkeit behalten.
Der flotte Marsch „Blech nach Maß“ war bezeichnenderweise der Auftakt des gut zweistündigen Konzerts. Bei den „Pacific Dreams“ und dem Arrangement „Top Gun“ mit dem Soundtrack aus dem gleichnamigen Kinofilm wurde das imposante Klangvolumen des Orchesters hörbar. Mit einem musikalischen Querschnitt aus dem Musical „Tanz der Vampire“, ebenfalls mit bekannten Klängen, endete der erste Konzertteil. Nach kurzer Pause starteten der Dirigent und sein Orchester mit einem „Little opening“, einer kleinen Eröffnung, in den zweiten Programmteil. Die nächsten Minuten gehörten Ennio Morricone, „einem der größten und bedeutendsten Soundtrackkomponisten unserer Zeit“, wie ihn die Moderatorin bezeichnete. Im Mittelpunkt dieses Konzertabschnitts stand die Musik aus dem Kultwestern „Spiel mir das Lied vom Tod“, und es gab in der Halle wohl niemanden, der diese Musik nicht kennt. „Ein tolles Arrangement der Instrumente“, lobte der Stuhlnachbar des SZ-Mitarbeiters die Musiker und ihren Dirigenten für diese Interpretation. Auf Charles Bronson und Claudia Cardinale folgte musikalisch James Bond mit einem Medley der bekanntesten Filmtitel des königlichen Agenten. Danach kam Elton John zu Ehren mit vielen Hits aus dem Musical „König der Löwen“. Zum Ende des offiziellen Teils hieß es „Pur in concert“, und dabei konnten die Besucher gemeinsam mit der deutschen Band der Frage nachgehen, „wo all die Indianer hin sind“ oder mit „Lena“ eine Reise ins „Abenteuerland“ unternehmen.
Auch bei diesem finalen Konzertteil wurden wieder viele bekannte Songs toll interpretiert, und die Zuhörer dankten dem Orchester mit langem Applaus im Stehen. Der „Deutschmeister-Regimentsmarsch“ als Zugabe war der stimmungsvolle Abschluss eines schönen Konzertabends.
Ein zweites gemeinsames Konzert beider Vereine wird im Oktober in der katholischen Kirche in Hangard stattfinden.